Diversity 2 Minuten Lesezeit In­klu­si­on in Un­ter­neh­men: So geht‘s Startseite Themen Diversity Diversitätsmanagement
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  • Menschen mit Behinderung verfügen häufig über herausragende berufliche Qualifikationen, auf die Arbeitgeber*innen nicht verzichten sollten.
  • Dabei kann die Inklusion gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine Herausforderung darstellen.
  • Das Praxisbeispiel des Ingenieurbüros Dräger & Lienert zeigt, wie Inklusion in der Arbeitswelt und berufliche Teilhabe gelingen können.
  • Eine barrierefreie Arbeitsumgebung kann dafür sorgen, dass – wie in diesem Fall – Menschen mit Sehbehinderung am Arbeitsplatz gut integriert werden.

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung wird für Unternehmen immer wichtiger. Einerseits geht es darum, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer alternden Gesellschaft neue Fachkräftepotenziale zu erschließen. Andererseits ist es ein gesellschaftliches Ziel, Menschen mit Behinderung in den betrieblichen Alltag zu integrieren und ihnen so gleichberechtigte Teilhabe in der Arbeitswelt zu ermöglichen. Hierfür hat Deutschland u. a. die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet.

Die langjährige Erfahrung der Firma Dräger & Lienert zeigt, wie berufliche Inklusion funktionieren kann – gerade in kleinen und mittleren Betrieben. Das Ingenieurbüro aus Marburg entwickelt inklusive IT-Systeme für blinde und sehbehinderte Menschen, die ihnen einfaches und effizientes Arbeiten ermöglichen. Doch das ist nicht alles: Aufgrund der Beschäftigung sehbehinderter Mitarbeiter*innen kommen auch im Unternehmen selbst inklusive Lösungen zum Einsatz.

Digitalisierung macht Inklusion möglich. Geschäftsführer Hansjörg Lienert über Inklusion im Betrieb

Für Geschäftsführer Hansjörg Lienert ist die Teilhabe behinderter Menschen in Unternehmen persönlich wichtig. Seit dem siebten Lebensjahr kämpft er mit einer voranschreitenden Sehbehinderung. Seine eigenen Schwierigkeiten wurden so zur Inspiration für technische Anwendungen, die seine abnehmende Sehkraft kompensieren können. Im Laufe der Jahre hat sich das Ingenieurbüro Dräger & Lienert auf IT-Systeme für Menschen mit Sehbehinderung spezialisiert. Seit 2009 entwickelt es Lösungen, die die digitale Inklusion am Arbeitsplatz gewährleisten und die Kommunikation zwischen sehbehinderten und nicht sehbehinderten Beschäftigten verbessern. Die Grundidee: Menschen mit Beeinträchtigungen sollen nicht nur arbeiten, sondern auch wettbewerbsfähig auf dem Arbeitsmarkt sein. Die Produkte helfen ihnen, eigenständig zu arbeiten und z. B. IT-Systeme zu nutzen, die für Blinde sonst nicht oder nur schwer zugänglich sind. So haben Mitarbeiter*innen etwa den „DL Kontaktmanager“ entwickelt, ein System zur Verwaltung von Kontakten, Terminen, Angeboten und Workflows. Verschiedene Erweiterungen sorgen dafür, dass Sehbehinderte das System schnell und komfortabel nutzen können.

Um für die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu sorgen und das kreative Potenzial der gesamten Belegschaft – ob mit oder ohne Handicap – zu nutzen, setzt die Firma Dräger & Lienert auf agile und experimentelle Arbeitsformen. Von diesem Wissen können auch andere Betriebe profitieren, die die Inklusion im Unternehmen voranbringen wollen.

Auf diese agilen und experimentellen Arbeitsformen setzt Dräger & Linert

Inklusiver Entwicklungsprozess
Die Mitarbeiter*innen mit Handicaps sind an der Entwicklung der Produkte aktiv beteiligt. Sie bringen ihre eigenen Ideen und Erfahrungen mit und geben die Richtung vor.
Echter inklusiver Mehrwehrt

Neue Produkte werden intern so lange modifiziert und getestet, bis sie für den eigenen Arbeitsalltag taugen, d. h., den Kolleg*innen mit Behinderung wirklich nutzen. Erst dann gehen sie an die Kund*innen.

Interdisziplinäre Teams

Bei der Suche nach Lösungen gewährt das Unternehmen den Mitarbeiter*innen große Freiheiten. Es werden interdisziplinäre Teams gebildet, die an dem Problem tüfteln dürfen.

Scheitern ist explizit erlaubt

Das Unternehmen legt Wert darauf, dass sich die Beschäftigten trauen, Neues auszuprobieren. Dabei ist Scheitern ausdrücklich erlaubt. Denn, so die Erkenntnis: Eine permanente Fixierung auf Erfolgsmeldungen bringt niemanden weiter.

Regelmäßige Feedbacks und Meetings

Im Arbeitsalltag haben alle Beschäftigten im Rahmen regelmäßiger Meetings jederzeit die Möglichkeit, interne Optimierungsprozesse anzusprechen oder Produkt- und Projektideen einzubringen und diese dann weiterzuentwickeln.

Vertrauensvolle Arbeitskultur

Es wird kein Arbeitsstil vorgeschrieben. Einige Menschen benötigen strikte Vorgaben, während andere es unkonventionell mögen. Wer bei einem Problem nicht weiterkommt, darf während der Arbeitszeit auch mal spontan ins Fitnessstudio gehen, um den Kopf freizubekommen, oder von zu Hause oder unterwegs arbeiten.

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