Projektziel
Das vom BMAS geförderte Projekt KompResifÖV hatte ein klares Ziel: ÖPNV-Beschäftigte für die digitale Transformation stärken, da sich ihre Arbeitsanforderungen schnell wandeln. Zusätzlich sollten Unternehmen auf neue Herausforderungen durch kulturell vielfältige Teams vorbereitet werden. Der innovative Ansatz: Diversität und Digitalisierung wurden zusammen gedacht.
Arbeitsweise
Der INQA-Experimentierraum brachte vier öffentliche Verkehrsunternehmen zusammen, die gemeinsam praktische Lösungen entwickelten. Den Startpunkt bildeten Teams aus Betrieb und Verwaltung, die konkrete Herausforderungen bei Führung und Kompetenzentwicklung in ihren Arbeitsabläufen benannten. Die Stärkung der Widerstandskraft erfolgte auf zwei Wegen: durch die neu eingeführten Prozesse und Maßnahmen sowie durch die Arbeitsweise des agilen Experimentierraums selbst, der teamorientierte Verbesserungen in den Unternehmen sichtbar machte. Besonders wichtig: Die Mitarbeitenden wurden durch eine „Bottom-up-Methodik" von Anfang an einbezogen. Sie entwickelten – begleitet durch die VDV – in agilen Arbeitsphasen selbst Lösungsansätze vor Ort mit. Das agile Arbeiten stärkte das Gefühl der Beschäftigten, selbst etwas bewirken zu können.
Projektergebnisse und Unterstützungsangebote für die Praxis
Im Ergebnis entstand eine Reihe wertvoller Hilfestellungen für die betriebliche Praxis im ÖPNV-Bereich, die Unternehmen nutzen können:
- Der Leitfaden „Entwicklung und Umsetzung einer Resilienzmentor*innen Schulung im ÖPNV" zeigt auf, wie langfristige Ansprechpersonen für Herausforderungen im digitalen Wandel und in vielfältigen Teams aufgebaut werden können.
- Der Leitfaden „Digitale Lernpfade – zur Unterstützung organisationaler Resilienzentwicklung" ermöglicht es Beschäftigten, eigene Kompetenzen selbstständig zu reflektieren und Entwicklungsbedarfe zu erkennen.
Zusätzlich entstanden konkrete Lösungen in den INQA-Experimentierraum-Unternehmen:
- Das Konzept Leichte Sprache in Ausbildungsmedien
- Sprachunterricht im Fahrdienst
- Einführung von digitalen Lösungen für den Fahrdienst, z.B. Einsatz von Tablets zur Übermittlung dienstlicher Informationen
- Kommunikation zwischen Fahrzeug und Leitstelle auf der Strecke durch Funkkarten
- Einführung von Vertrauenspersonen im Fahrdienst
- Durchführung von präventiven Deeskalationstrainings
KompResifÖV förderte freies Arbeiten an konkreten Problemen
Der Bottom-Up-Ansatz in den Verkehrsunternehmen bildet die Grundlage dafür, dass die selbst entwickelten Lösungen auch nach dem Projekt weitergeführt werden. Er ermöglicht es Unternehmen, gezielt an ihren eigenen Herausforderungen zu arbeiten. Besonders beim Fahrpersonal konnte das Bewusstsein für das Thema „Resilienz" geschärft werden – mit dem Ziel, Mitarbeitende langfristig zu binden.
Die Ergebnisse sollen weiter bekannt gemacht werden: in VDV-(Unter-)Ausschüssen und anderen Branchenveranstaltungen. Außerdem werden sie auf der Webseite der VDV-Akademie veröffentlicht und damit öffentlich zugänglich gemacht. Die entwickelten Leitfäden werden bei verschiedenen Veranstaltungen der VDV-Akademie (Seminare, Kongresse, Tagungen) vorgestellt.
Steckbrief
Projektleitung:
VDV-Akademie e.V., Frankfurt
Projektpartner*innen:
Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH, Mainz
Stadtwerke Münster GmbH, Münster
HEAG mobilo GmbH, Darmstadt
Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH, Kerpen
House of Logistics & Mobility GmbH, Frankfurt am Main
Projektlaufzeit:
01.06.2023 – 31.05.2025