Führung 2 Minuten Lesezeit MA­DAM macht die Ar­beit im Mo­bi­li­täts­ek­tor at­trak­ti­ver Startseite Angebote INQA-Experimentierräume Schwerpunkt: Digitalisierung

Ob mobiles Fahrpersonal oder digital arbeitende Büroangestellte – die Leipziger Verkehrsbetriebe haben im INQA-Experimentierraum MADAM Lösungsansätze geschaffen, die allen Beschäftigtengruppen das Arbeiten erleichtern können.

Wie lässt sich unser Arbeitsumfeld durch technologische Neuerungen verbessern? So lautet die zentrale Fragestellung des INQA-Experimentierraums (INQA-EXP) „Mobile Arbeit wird digital – Digitale Arbeit wird mobil“ (MADAM). Als Mobilitätsdienstleister für Leipzig und die Region betreiben die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB) ein dichtes Netz von 13 Straßenbahnlinien und 46 Buslinien. Das Team umfasst knapp 3.000 Stammmitarbeiter*innen (Stand 2025). Um innovative Lösungen für die digital-mobile Arbeit des Fahrpersonals sowie der im Büro Beschäftigten zu entwickeln, haben die LVB 2018 einen eigenen Experimentierraum gestartet.

Projektziel

Arbeit in der Kommunalwirtschaft soll attraktiv bleiben. Doch wie gelingt der Weg in eine neue Arbeitswelt, die für die Beschäftigten und die Unternehmen gleichermaßen attraktiv ist? Die LVB haben sich zum Ziel gesetzt, innovative, zukunftsweisende Gestaltungsansätze für die digitalisierte Arbeitswelt im Mobilitätssektor zu entwickeln. Dabei berücksichtigten sie sowohl die besonderen Herausforderungen des Fahrpersonals im öffentlichen Nahverkehr als auch die veränderten Anforderungen an moderne Büroarbeitsplätze.

Arbeitsweise

Zielgruppe 1 war das Fahrpersonal. Die mobil, aber isoliert arbeitenden Fahrer*innen wurden mithilfe einer Tablet-Anwendung untereinander vernetzt, um sie stärker in die innerbetrieblichen und sozialen Prozesse zu integrieren. Zielgruppe 2 waren Beschäftigte mit kaufmännischen und administrativen Aufgaben. Ihnen wurde ein höheres Maß an orts- und zeitflexiblem Arbeiten ermöglicht. Dadurch sollte eine höhere Arbeitszufriedenheit, mehr Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und damit letztlich eine stärkere Mitarbeiterbindung erreicht werden.

Im Rahmen des INQA-Experimentierraums wurden verschiedene Lösungsansätze entwickelt, erprobt, evaluiert und optimiert, mit denen diese Ziele erreicht werden sollten. Gearbeitet wurde in interdisziplinären Projektteams, die alle relevanten betrieblichen Stakeholder*innen der LVB einbanden (Mitarbeiter*innen, Führungskräfte, Betriebsrät*innen, Personaler*innen). Der Prozess folgte dem Design-Thinking-Ansatz, um ein gleichermaßen lösungsorientiertes wie hochgradig partizipatives Vorgehen zu gewährleisten.

Projektergebnisse und Unterstützungsangebote für die Praxis

Durch MADAM ließen sich bedeutende Fortschritte bei der Gestaltung digitaler und mobiler Arbeit im öffentlichen Nahverkehr erreichen. Im Rahmen des Projektes wurden konkrete Lösungen für die Herausforderungen der Digitalisierung im Mobilitätssektor entwickelt, die sowohl für das Fahrpersonal als auch für die Mitarbeitenden im Büro praktikabel sind.

Besonders hervorzuheben ist, dass der INQA-EXP erfolgreich verschiedene Perspektiven zusammenbrachte: Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen, Führungskräfte, Betriebsrat und externe Expert*innen arbeiteten gemeinsam an innovativen Ansätzen und etablierten neue Kommunikationsformate. Diese trugen dazu bei, den Austausch zwischen den verschiedenen Unternehmensebenen zu verbessern und die Akzeptanz für digitale Veränderungen zu erhöhen. Durch die partizipative Herangehensweise konnten auch Bedenken in der Belegschaft frühzeitig erkannt und in die Lösungsentwicklung einbezogen werden. Das Projekt hat insgesamt ein besseres Verständnis für die spezifischen Anforderungen der mobilen Arbeit im ÖPNV geschaffen und damit erfolgreich die Grundlage für menschengerechte Digitalisierungsprozesse gelegt.

Die entwickelten Methoden und Werkzeuge von MADAM können als Vorbild für andere Verkehrsunternehmen dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. In einer Toolbox und den Broschüren „Mit Design Thinking betriebliche Innovationen schaffen“ sowie dem Praxishandbuch „Digitalisierung in kommunalen Betrieben gestalten“ wurden die Ergebnisse so aufbereitet, dass auch andere Unternehmen sie nutzen können.

Steckbrief

Projektleiter*in:

  • Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH

Projektpartner*in:

  • INPUT Consulting. Gemeinnützige Gesellschaft für Innovationstransfer, Post und Telekommunikation mbH, Stuttgart

Projektlaufzeit:

01.11.2018 – 31.10.2021

Projektwebsite:

https://www.madam-leipzig.de/

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