INQA-Coaching 2 Minuten Lesezeit gru­en für stadt + le­ben: Von der GmbH zur Ge­nos­sen­schaft Startseite Angebote INQA-Coaching
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  • Das Architekturbüro wurde bislang als GmbH geführt und sollte in eine Genossenschaft umgewandelt werden.
  • Ein uWM-Berater hat den Prozess begleitet und die Mitarbeiter*innen mit einbezogen.
  • Die Rechtsform der Genossenschaft hat viele Vorteile und die Teamarbeit spürbar verbessert.

GFSL gruen fuer stadt + leben ist ein Landschaftsarchitekturbüro mit Sitz in Leipzig. 2012 als GmbH gegründet, entwerfen, entwickeln und bauen die Mitarbeitenden Außenanlagen und gestalten urbane Landschaften. Mit Unterstützung des Programms unternehmensWert:Mensch (uWM) wurde die GmbH in eine eingetragene Genossenschaft überführt. Das Unternehmen schloss den Prozess nach einer zweijährigen Beratungszeit im November 2022 ab. Im Interview erläutern Projektleiterin und Mitglied des Vorstands Katharina Friedrich sowie Teamassistentin Damaris Nowotka, wie der Prozess ablief und inwiefern das Unternehmen und wie die Beschäftigten davon profitieren.

Das 2015 bundesweit gestartete Programm uWM lief zum Ende des Jahres 2022 aus. Das Programm INQA-Coaching unterstützt als Weiterentwicklung der Beratung uWM und des Programmzweigs uWMplus weiterhin kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf ihrem Weg in die digitale Zukunft.

Mit welchen Herausforderungen sahen Sie sich in Ihrem Unternehmen konfrontiert?

Als unser Geschäftsführer in den Ruhestand ging, machte er sich Gedanken über das Fortbestehen des Unternehmens. Schnell wurde deutlich, dass eine GmbH nicht weiter infrage kommt. So entstand die Idee, eine Genossenschaft zu gründen. Teamzusammenhalt und effizientes Arbeiten mit den Kolleg*innen sind bei einer solchen Transformation zentral. Daher mussten wir uns gemeinsam über geregelte Abläufe und Strategien zur Konfliktlösung verständigen. Neben unserer internen Kommunikation wollten wir zugleich unseren Auftritt nach außen verbessern. Eine große Herausforderung dabei war, dass einige Mitarbeitende zu Genossenschaftler*innen mit zusätzlicher Verantwortung wurden. Andere sind weiterhin einfach angestellt. Es lag also auf der Hand, auch über unsere demokratische Struktur nachzudenken und bessere Möglichkeiten zur Mitbestimmung zu schaffen. Dabei müssen alle Entscheidungen so koordiniert werden, dass wir auch künftig als erfolgreiches Unternehmen am Markt bestehen können.

Wie lief die Beratung ab und worauf haben Sie sich mit Ihren Beschäftigten verständigt?

Da die Prozessberatung neben der eigentlichen Arbeit stattfand, war die Teilnahme für unsere Mitarbeitenden immer freiwillig. Es war von vornherein klar, dass nicht alle dabei sein werden und dass wir mit unterschiedlicher Energie, Kompetenz und Motivation zusammenkommen. Dank eines hybriden Formats konnten sich aber alle interessierten Mitarbeitenden in größtmöglichen Umfang einbringen – auch diejenigen, die nicht in Leipzig waren. Während des Umwandlungsprozesses gab es großen Gesprächsbedarf. Gefühle und auch Sorgen, die durch solch grundlegende Veränderungen entstehen, wurden ausgedrückt und aufgefangen. In dieser Zeit gab uns das Coaching Sicherheit. Der Beratungsprozess begleitete nicht nur die Gründung, sondern auch die ersten Schritte als Genossenschaft.

Können Sie schon Veränderungen bemerken und welche konkreten Ergebnisse wurden bereits erzielt?

Infolge der Umwandlung ist unser ehemaliger Inhaber jetzt auch Genossenschaftsmitglied und muss die Verantwortung für das Unternehmen nicht mehr alleine tragen. Im Gegenteil: Alle Mitarbeitenden fühlen sich nun stärker zuständig für die anfallenden Aufgaben. Das ist ein großer Vorteil. In den Büroberatungen wird offener um Unterstützung gebeten. Wir durchdringen Abläufe, Inhalte und Ergebnisse jetzt besser und suchen gemeinsam nach Lösungen. Individuelle Arbeit bleibt nach wie vor wichtig, aber unsere Teamarbeit ist seit der Gründung der Genossenschaft viel besser geworden. Jeder und jede übernimmt nun mehr Verantwortung – und das hilft uns allen.

Was, glauben Sie, hat in Ihrem Unternehmen zum Erfolg der Beratung beigetragen?

Mithilfe der uWM-Beratung haben wir unsere Rechtsform geändert und eine Genossenschaft gegründet – und zugleich unsere Gemeinschaft gestärkt. Da wir uns im Team grundsätzlich gut verstehen, hatten wir sicherlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um einen solchen Prozess erfolgreich zu meistern. Hinzu kommt, dass wir einen sehr lebendigen Beruf haben, in dem wir ständig auf neue Herausforderungen reagieren müssen. Die COVID-19-Pandemie hat ebenfalls für viel Dynamik gesorgt. Trotz eines allgemeinen Gefühls von Lähmung und Unsicherheit hat die Krise bei einigen von uns eine große Motivation freigesetzt, den Umwandlungsprozess voranzutreiben. Doch wir stehen erst am Anfang: Eine gute und gelungene Genossenschafts- und Teamarbeit wird auch in Zukunft entscheidend zu unserem wirtschaftlichen Erfolg beitragen.

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