Welche Auswirkungen haben die aktuellen Unsicherheiten der Corona-Krise auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – und welche Hilfsangebote können Beschäftigte wahrnehmen? Große Krisen stellen die psychische Gesundheit vor Herausforderungen, sowohl im Privaten als auch im Kontext der Arbeitswelt. Maßgebliche Veränderungen im Arbeitsalltag, die unsichere Situation in Unternehmen, die Sorgen um die eigene Gesundheit oder von Angehörigen können das psychische Wohlbefinden von Beschäftigten stark beeinträchtigen. Gleichzeitig können sich auch positive Effekte durch gegenseitige Unterstützung oder stärkeren Zusammenhalt zwischen Kolleg*innen äußern.
In der letzten Folge vor der Sommerpause ist Staatssekretär Björn Böhning daher in der „INQA-Arbeitswoche“ zu Gast, um mit Moderatorin Anja Heyde über die psychische Gesundheit von Beschäftigten in Zeiten von Corona zu sprechen. Wie kann man als Unternehmen psychischem Druck entgegenwirken, und wie muss sich die Arbeitswelt verändern, damit sie für Menschen in erster Linie Bereicherung ist und nicht Belastung?
Ein angemessener Umgang von Führungskräften mit dem Thema ist dabei ein wichtiger Bestandteil, um Belastungen entgegenzuwirken. So sind laut Björn Böhning insbesondere die Führungskräfte gefordert, mit Beschäftigten offen und transparent zu kommunizieren: „Ehrlichkeit ist wichtig. Man muss möglichst zügig die aktuelle Situation den Beschäftigten gegenüber benennen, auch wenn es eine schwierigere Situation ist, um diese nicht lange Zeit in Unsicherheit zu lassen.“
Zudem gibt es für Böhning in der Gesellschaft Nachholbedarf bei der Akzeptanz und Destigmatisierung psychischer Erkrankungen: „Eine Krankheit ist eine Krankheit – ob das nun ein Beinbruch oder eine Depression ist. Beides sind Erkrankungen, die nur unterschiedlich behandelt werden.” Auch die Arbeitswelt und Arbeitsorganisation müsse sich verändern – weg von einer klassisch hierarchischen Steuerung hin zu einer kollaborativen Zusammenarbeit.
15 Minuten Hörzeit
INQA bietet zahlreiche Handlungshilfen, Studien und Praxisbeispiele rund um das Thema psychische Gesundheit, sei es für das Arbeiten in der Verwaltung oder in Unternehmen. Mit der Reihe „Kein Stress mit dem Stress“ sind Unternehmer*innen besonders gut aufgestellt, wenn es darum geht, die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz auch in Zeiten von Corona zu schützen oder Beschäftigten zu helfen, kritische Lebensereignisse zu bewältigen.
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