Die Teilnahme von Frauen am Arbeitsmarkt hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Im Jahr 2015 lag die Erwerbstätigenquote von Frauen mit fast 70 Prozent (69,8) unter derjenigen der Männer (77,7 Prozent). Es bestehen nach wie vor signifikante Geschlechterunterschiede: Frauen und Männer unterscheiden sich hinsichtlich ihres Arbeitsvolumens, ihrer Löhne und Gehälter sowie ihrer Anteile in Führungspositionen. So waren in Deutschland im Jahr 2014 etwa 45 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit beschäftigt, wohingegen es bei Männern nur 9 Prozent waren. Bei Frauen und Männern mit Kindern sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede besonders ausgeprägt: 71 Prozent der Mütter arbeiten Teilzeit, jedoch nur 4 Prozent der Väter. Während 46 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Frauen sind, sind es unter den geringfügig entlohnten Beschäftigten 64 Prozent. Diese und andere Punkte führen regelmäßig zu öffentlichen Diskussionen über die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt.
Das am 1. Januar 2016 in Kraft getretene Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen soll die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt verbessern. Viele Unternehmen ergreifen bereits von sich aus Maßnahmen zur gezielten Förderung von Frauen. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie sich Frauen und Männer selbst in ihrer Wahrnehmung über Entwicklungsmöglichkeiten unterscheiden und welchen Einfluss die Personalpolitik des Arbeitgebers darauf hat. Diese Lücke will der vorliegende Monitor schließen. Er wertet dazu aktuelle Daten der repräsentativen, deutschlandweiten
Betriebs- und Beschäftigtenbefragung Linked Personnel Panel (LPP) aus, die Betriebe mit mindestens 50 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten umfasst.
Der Monitor zeigt die Unterschiede in den Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen und Männern auf und untersucht, wie beide Geschlechter die Förderung durch ihre Arbeitgeber wahrnehmen. Außerdem bildet der Monitor ab, ob und mit welchen Maßnahmen Betriebe das Ziel verfolgen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen.