Führung 2 Minuten Lesezeit Gu­te Füh­rungs­kul­tur: Ken­nen Sie die­se 5 Füh­rungs­ty­pen? Startseite Themen Führung Führungskultur
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  • Eine gute Führungskultur in Unternehmen wird immer wichtiger. Doch Führungskräfte haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was gute Führung ist.
  • In 400 Tiefeninterviews konnten wichtige Erkenntnisse dazu gewonnen werden, welche Werte und Kompetenzen Führungskräften wichtig sind.
  • Fünf verschiedene Führungstypen geben Aufschluss darüber, welche Arten von Führung mit welcher Häufigkeit verbreitet sind.

Gutes Führen, was ist das eigentlich? Fragt man Führungskräfte nach einer Definition, bekommt man verschiedene Antworten. Dennoch: Es gibt Aspekte der Führungskultur, die häufig thematisiert werden. Ordnet man diese Aussagen, ergibt sich ein interessantes Bild, was gute Führung aus Sicht von Führungskräften und Vorgesetzten ausmacht, welche Bedeutung eine gute Personalführung hat und was die Führungskultur über die Unternehmenskultur aussagt. So lassen sich z. B. fünf Führungstypen benennen.

Welche Führungsstile gibt es? Was Führungskräfte unter guter Führung verstehen

In 400 Tiefeninterviews wurden Menschen in Führungspositionen, darunter über 130 Vorstandsmitglieder, zu guter Führung befragt. Daraus identifiziert der INQA-Monitor „Führungskultur im Wandel“ folgende fünf verschiedene Führungsstile und ihre Häufigkeiten:

Fünf Führungstypen und ihre Verteilung

13,5 % der Führungskräfte lassen sich dem Führungstyp „Traditionell absichernde Fürsorge“ zuordnen.
29,25 % dem Führungstyp „Steuern nach Zahlen“,
17,75 % dem Führungstyp „Coaching kooperativer Teamarbeit“,
24,0 % dem Führungstyp „Stimulation von Netzwerkdynamik“,
15,5 % dem Führungstyp „Solidarisches Stakeholder-Handeln“.

Datenquelle: Monitor „Führungskultur im Wandel“ (2020)

„Traditionell absichernde Fürsorge“

Dieser Führungsstil geht davon aus, dass eine gute Führungskraft die Fähigkeit besitzt, den Mitarbeiter*innen Sicherheit zu geben und ihnen den Rücken zu stärken. Natürliche Autorität, Loyalität und Authentizität sind die dazugehörigen Werte. Im Fokus stehen Arbeitsplatzsicherheit und stabile Verhältnisse.

„Steuern nach Zahlen“

Der am weitesten verbreitete Typ: Hier sieht die Führungskraft ihre Aufgabe darin, die Mitarbeiter*innen so zu organisieren, dass sie auf der Basis eines bestehenden Geschäftsmodells maximalen Profit erwirtschaften. Wettbewerbsfähigkeit und Controlling durch Kennzahlen stehen im Zentrum.

„Coaching kooperativer Teamarbeit“

Gute Führung heißt hier, die Zusammenarbeit der Mitarbeiter*innen in flexiblen, sich anpassenden Teams zu fördern und zu begleiten. Vielfalt, Kommunikation, Transparenz von Informationen und die gemeinsame Reflexion sind wesentliche Elemente.

„Stimulation von Netzwerkdynamik“

Dieser Führungstyp ist am zweithäufigsten. Die Führungskraft vertraut auf die Selbstorganisation der Beschäftigten. Demnach ist eine gute Führungskraft, wer bei der Personalführung viel Raum für Eigeninitiative lässt, unterschiedliche Lebensentwürfe stärkt und die hierarchiefreie Vernetzung begünstigt.

„Solidarisches Stakeholder-Handeln“

Ausgleich und basisdemokratische Teilhabe bilden den Kern dieses Führungstyps. Die Führungskraft motiviert die Mitarbeiter*innen über persönliche Wertschätzung, Freiräume und die Sinnhaftigkeit der gemeinsamen Arbeit. Soziale Verantwortung ist ihr wichtig. Deshalb versucht sie, alle Interessen auszubalancieren.

Führung verändert sich: Das erwarten Führungskräfte von guter Personalführung

Darüber hinaus zeigen die Befragungen, was Führungskräfte in Zukunft von guter Personalführung erwarten, welche Kompetenzen ihnen wichtig sind und welche Trends sie ausmachen. So wird deutlich, dass klassische Hierarchien und ein autokratischer Führungsstil an Bedeutung verlieren, ja sogar als Gegenentwurf zu guter Führung verstanden werden. Stattdessen wächst die Bedeutung von Flexibilität, Vielfalt und Kooperationsbereitschaft. Gerade weil Arbeit und Wirtschaft immer dynamischer werden und weniger Voraussagen ermöglichen, braucht es bewegliche Führungsstrukturen und die Fähigkeit, ergebnisoffene Prozesse zu gestalten; das heißt, sich schrittweise vorzutasten, die kollektive Intelligenz und Kreativität von Netzwerken zu nutzen und Kooperationen einzugehen. Ein Management, das auf die Maximierung von Profit ausgerichtet ist, tritt in den Hintergrund zugunsten einer mitarbeiterorientierten Personalführung mit Wertschätzung, Eigenverantwortung und Sinnhaftigkeit. Immer mehr Führungskräfte treibt zudem die Frage der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen um.

Auch Sie können eine Führungskultur entwickeln, die zu den Werten Ihres Unternehmens passt. Die Erkenntnisse des INQA-Monitors „Führungskultur im Wandel“ (PDF, 1 MB) können Ihnen hierbei nützliche Hilfestellung bieten. Der Monitor hält zahlreiche weitere Ergebnisse aus den Führungskräfte-Interviews bereit, darunter eine „Roadmap für die Entwicklung guter Führung“ sowie einen näheren Blick auf die Werte der befragten Führungskräfte.

Weitere Einblicke und hilfreiche Tipps in Fragen der Führungskultur und Mitarbeitermotivation finden Sie im INQA-Wissensbereich Führung.

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