Der Mittelständler OKE Group ist als Hersteller von Kunststofferzeugnissen wie viele andere Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels auf eine langfristige Mitarbeiterbindung angewiesen. Das unternehmenseigene Gesundheitsprogramm "OKE Plus" soll dazu beitragen und die Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten fördern. Auf vielen Ebenen wird dabei in die gesunde Work-Life-Balance der Belegschaft investiert. Für dieses Engagement ist das Unternehmen mit Sitz in Hörstel in Nordrhein-Westfahlen bereits mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet worden. Was macht die OKE Group richtig?
Ein wichtiges Ziel: Leistungsbereitschaft erhalten
OKE – die drei Buchstaben standen bei der Gründung des Unternehmens 1961 für “Osnabrücker Kunststofferzeugnisse”. Heute produziert und entwickelt die OKE Group eine große Bandbreite verschiedener Kunststoffprodukte an mehreren Standorten in Deutschland und im Ausland. Hauptabnehmer sind die Automobil- und Möbelindustrie. „Als Automobilzulieferer sind wir in einer harten Branche unterwegs, wir stehen unter starkem Konkurrenzdruck“, sagt Andrea Kreling, Personalverantwortliche und Direktionsassistentin bei OKE. „Auch wenn wir in unserem Unternehmen noch keinen Anstieg bei den psychischen Erkrankungen beobachten, möchten wir bei diesem Thema umfassend aufgestellt sein. Denn ohne die Leistungsbereitschaft unserer Beschäftigten könnten wir im Wettbewerb nicht bestehen.“
Mit Bewegung gegen psychischen Stress
Programme wie „OKE Plus“ können dabei helfen, auch psychische Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden, ist Andrea Kreling sicher. Zum unternehmenseigenen Gesundheitsprogramm gehören neben vielen anderen Angeboten ein Fitnessstudio und ein Kursraum für Yoga. Auch der Sportplatz auf dem Firmengelände und die 10 Mountainbikes für eine aktive Mittagspause werden rege genutzt. Die Mitarbeiter*innen nehmen auch gemeinsam an „gesunden Events“ teil, wie beispielsweise einem Halbmarathon. "Die Ursachen für psychische Erkrankungen lassen sich nicht nur einer einzigen Quelle zuordnen“, sagt Andrea Kreling. „Sicher ist, dass Bewegung hilft, psychische Erkrankungen zu vermeiden.“
Training für Führungskräfte
Das Gesundheitsprogramm der OKE Group geht aber über ein rein sportliches Angebot hinaus: „Das Thema psychische Gesundheit zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Aktivitäten, egal ob es sich um Sport handelt, um individuelles Coaching oder die Ausbildung unserer Führungskräfte. Wir wollen ganzheitlich arbeiten.” So können sich alle Angestellten an interne und externe Vertrauenspersonen wenden, wenn sie überlastet sind. Auch die psychische Gesundheit der Führungskräfte wird im Präventionsprogramm berücksichtigt, stehen diese doch oft unter besonderem Druck: Sie müssen die Gesundheit ihrer Beschäftigten im Blick behalten und dürfen sich gleichzeitig nicht selbst überlasten. Bei OKE erhalten sie deshalb spezielle Trainings, um psychische Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Im Abstand von vier bis sechs Wochen besprechen Führungskräfte zudem standortübergreifend, was in den letzten Wochen passiert ist und wie man sich in schwierigen Situationen besser verhalten kann.
Tipps aus der Praxis
Andrea Kreling rät Unternehmen, das Thema psychische Gesundheit in den Fokus zu nehmen. So kann dies nach ihrer Erfahrung gelingen:
Dazu gehören auch Führungskräfte und Geschäftsleitung. Sonst funktioniert kein noch so gutes Gesundheitskonzept. Sind alle im Boot, kann sich das Engagement für Beschäftigte auszahlen.
Angebot schafft Nachfrage! Unser Betriebskindergarten wurde bereits von vielen anderen Unternehmen in der Region bestaunt – aber die Investition haben alle gescheut. Dabei sind in unserem Unternehmen seit Gründung des Kindergartens die Elternzeit-Zeiten deutlich zurückgegangen.
Unsere Gesundheitsförderung hat mit normalen Schuheinlagen begonnen, weil in der Produktion viele Beschäftigte über Schmerzen in den Füßen geklagt haben. Daraus ist dann später unser großes OKE Plus-Programm entstanden.“