Resilienz 2 Minuten Lesezeit Ver­trau­ens­kul­tur – ein Er­folgs­fak­tor in Kri­sen­zei­ten Startseite Themen Gesundheit Covid-19 Resilienz
auf Facebook teilen auf X teilen auf LinkedIn teilen auf Xing teilen

Seit fünf Jahren leitet Miriam Schilling die Personalabteilung des Outdoor-Ausrüsters VAUDE. Sie glaubt an die Fürsorgepflicht von Unternehmen für die Belegschaft. Dazu gehört eine klare Vertrauenskultur. Die hat sich bei VAUDE etabliert und deshalb ist Miriam Schilling überzeugt: „Wir sind deshalb so gut durch die Pandemie gekommen, weil wir von Anfang an auf Transparenz gesetzt haben.“

Das Jahr 2020 hatte so begonnen wie die meisten anderen Jahre auch. Dann hat Corona im März dafür gesorgt, dass Miriam Schilling auf Krisenmodus umstellen musste: Beschäftigte mit Büroarbeitsplatz wurden ins Homeoffice geschickt und in Logistik und Produktion wurde die Arbeit durch Schichtdienst und gestaffelte Arbeitszeiten entzerrt.

Nach drei Wochen Kurzarbeit erlebte VAUDE im Sommer ein regelrechtes Verkaufshoch. Besonders die Bike-Sparte ist um 40 Prozent gewachsen. In dieser Zeit investierte das Unternehmen viel Geld in Digitalisierungsprojekte, sodass Sales-Veranstaltungen seitdem online durchgeführt werden. Der Einbruch kam im November, als eine Produktionshalle wegen Corona-Fällen für zwei Wochen schließen musste.

Dass das Unternehmen aus Süddeutschland die Krise so gut meistert, führt Miriam Schilling auf die offene und kontinuierliche Kommunikation der Firmenleitung zurück. Wöchentlich gibt es für die Beschäftigten einen Wochenrückblick auf der App Tumblr. Auch als im November 19 Beschäftigte aus der Produktion an Corona erkrankten, wurde das nicht unter den Teppich gekehrt. Diese Transparenz schafft Vertrauen und stärkt die Solidarität untereinander. Menschen brauchen in Krisen gute Informationen, dann fühlen sie sich sicherer und gut geleitet.

Als 70 Kolleg*innen auf Corona getestet werden mussten, war Miriam Schilling klar: In dieser schwierigen Situation will ich vor Ort sein. Um Präsenz zu zeigen und dem Personal persönlich den Rücken zu stärken.

Ansonsten arbeitet die Personalleiterin meist im Homeoffice und ist nur zwei Tage im Büro. Mit ihrem Team hält sie jede Woche ein einstündiges Onlinemeeting ab – um den Rahmen für die Arbeit abzustecken und bei aller Virtualität nah dran zu bleiben. Damit in der digitalen Welt niemand untergeht, ermutigt sie alle Führungskräfte immer wieder, direkt und konkret in die Runde zu fragen: Wie geht es euch im Homeoffice? Das hilft, den Kontakt zu halten und mögliches Misstrauen abzubauen.

VAUDE ist in diesem Bereich gut gerüstet: Das Unternehmen bietet die Option für mobiles Arbeiten schon lange und mitten auf dem Betriebsgelände steht eine eigene Kita – das Kinderhaus. Angeregt hat das einst die Geschäftsführerin Antje von Dewitz, Mutter von vier Kindern. Seit Jahren arbeitet das Unternehmen zudem an seiner Vertrauenskultur und lässt sich dabei von einer Unternehmensberatung aus München coachen. Das zahlt sich jetzt aus.

2020 war für die meisten Mitarbeiter*innen bei VAUDE eine Herausforderung. Aber der Fokus des Personalteams liegt im Jahr 2021 deutlich auf „Self Care“ – der Selbstsorge. Denn etwas macht diese anstrengende Zeit deutlich: In Krisen brauchen Belegschaften Schutz vor dem Zuviel sowie Vertrauen, Transparenz und persönlichen Zuspruch auf Führungsebene.

Resilienz Beschäftigte Betriebsräte Führungskräfte Geschäftsführung Personalrat auf Facebook teilen auf X teilen auf LinkedIn teilen auf Xing teilen
Feedback-Modul Wir sind an Ihrem Feedback interessiert. War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sagen Sie es uns! Denn auf Ihr konstruktives Feedback legen wir viel Wert. Wir laden Sie ein, den Wandel der Arbeitswelt aktiv mitzugestalten! Erzählen Sie uns, was Sie in Ihrem Betrieb ganz praktisch ausprobieren und umsetzen. Senden Sie uns eine E-Mail, und zwar an feedback@inqa.de. Herzlichen Dank!

Schön, dass Sie den Text hilfreich finden. Was genau hat gestimmt? Bitte wählen Sie mindestens eine Antwort aus. Mehrfachnennungen sind möglich. Es tut uns leid, dass dieser Artikel für Sie nicht hilfreich ist. Woran liegt das? Bitte wählen Sie mindestens eine Antwort aus. Mehrfachnennungen sind möglich. Bitte wählen Sie Ihre Rolle aus. Es ist nur eine Antwort möglich. Möchten Sie uns noch individuell etwas zu diesem Artikel mitteilen? Helfen Sie uns, INQA mit ihrem Feedback zu verbessern!  Es ist noch nicht alles gesagt? Sie möchten sich direkt mit uns austauschen und Ihre Praxiserfahrung über INQA teilen? Dann geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an. Die INQA-Redaktion wird sich zeitnah bei Ihnen melden. Vielen Dank!
Mit Ihrem Feedback helfen Sie uns, INQA.de besser zu machen.

Jetzt unsere INQA-Newsletter abonnieren und keine Neuigkeiten aus der betrieblichen Praxis verpassen: Zur Anmeldung

Das könnte Sie auch interessieren
Resilienz „Ver­än­de­run­gen kön­nen die Re­si­li­enz des Un­ter­neh­mens stär­ken“

Frank Pern ist seit mehr als 35 Jah­ren Be­triebs­rats­vor­sit­zen­der im Mie­le-Werk Lehr­te. Der Be­griff Re­si­li­enz be­schäf­tigt ihn schon sein ge­sam­tes Ar­beits­le­ben. Im Ge­spräch be­rich­tet er über er­folg­rei­che Maß­nah­men zur Ge­stal­tung ei­nes re­si­li­en­ten Un­ter­neh­mens und ei­ner zu­kunfts­fä­hi­gen Ar­beits­kul­tur.

4 Minuten Lesezeit
Resilienz Aus ei­ner acht­sa­men Kul­tur er­gibt sich ei­ne re­si­li­en­te Kul­tur”

Für Pe­ter Bos­tel­mann ist die Un­ter­neh­mens­kul­tur die Sum­me der Hand­lun­gen der ein­zel­nen Be­schäf­tig­ten. Was der oder die Mit­ar­bei­ten­de, die Füh­rungs­kraft und die gan­ze Or­ga­ni­sa­ti­on tun kön­nen – vom Wahr­neh­men der ei­ge­nen Be­dürf­nis­se bis hin zu re­gel­mä­ßi­gen Acht­sam­keits-Work­shops – er­läu­tert der Chief Mind­ful­ness Of­fi­cer bei SAP im In­ter­view über Acht­sam­keit im Ar­beit­sall­tag.

5 Minuten Lesezeit
Resilienz „Ich bin zu­ver­sicht­lich, dass deut­sche Un­ter­neh­men aus der Kri­se ge­stärkt her­vor­ge­hen wer­den“

Die Bun­des­ver­ei­ni­gung Deut­scher Ar­beit­ge­ber­ver­bän­de und Mi­cro­soft Deutsch­land ha­ben für den Re­si­li­enz-Check 2020 fünf ent­schei­den­de Re­si­li­enz-Fak­to­ren iden­ti­fi­ziert. IN­QA-Bot­schaf­ter und Mit­glied des Prä­si­di­ums der BDA Dr. Ger­hard F. Braun spricht im In­ter­view über die we­sent­li­chen Er­kennt­nis­se.

3 Minuten Lesezeit
Bleiben Sie mit uns in Verbindung

Tra­gen Sie sich in den IN­QA-Ver­tei­ler ein und wer­den Sie Teil der Pra­xis­platt­form für Ar­beits­qua­li­tät und den Wan­del der Ar­beit

Mit aktuellen Tipps, Handlungshilfen und Studien von INQA machen Sie Ihren Betrieb fit für die Arbeitswelt von morgen. Informieren Sie sich über neue Entwicklungen aus der Arbeitswelt sowie Nachrichten und Hintergründe von INQA und aus dem Partnernetzwerk. Ich habe die Datenschutzbestimmungen gelesen. Über einen Link in den Benachrichtigungen der Initiative kann ich diese Funktion jederzeit deaktivieren.