"Unser Ziel ist es, dass jede und jeder Mitarbeitende am Ende des Tages genauso gesund nach Hause geht, wie sie oder er gekommen ist", so beschreibt Lea Michaelis, BGM-Koordinatorin bei Vossloh Rolling Stock, die Philosophie ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements. Der Hersteller von Schienenfahrzeugen aus Kiel ist sich bewusst, dass Gesundheitsmaßnahmen ein wichtiger Faktor der Arbeitgeberattraktivität sind, um Fachkräfte zu halten sowie zu finden. „Viele Bewerber*innen schauen auf die Arbeitgeberangebote. Da ist das betriebliche Gesundheitsmanagement ein essenzieller Bestandteil“, sagt Lea Michaelis.
Um zu unterstreichen, welchen Stellenwert die Gesundheit seiner Mitarbeitenden hat, hat das Unternehmen das BGM in einer Zusatzvereinbarung verankert. Ziel ist es außerdem, die Ursachen krankheitsbedingter Ausfälle zu analysieren, gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung umzusetzen und das Bewusstsein der Beschäftigten für ihre eigene Gesundheit zu stärken.
In drei Schritten zu passgenauen Gesundheitsangeboten
Nach diesen Schritten hat das Unternehmen sein BGM aufgebaut und weiterentwickelt:
Ein BGM-Koordinator, ein Arbeitskreis sowie mehrere Gesundheitspiloten in den verschiedenen Unternehmensbereichen werden benannt.
Entwickeln eines BGM und einer Gesundheits-Betriebsvereinbarung: „Anhand der Befragung und der Fehlzeiten-Berichte der Krankenversicherungen haben wir die Schwerpunkte definiert und priorisiert. Wir haben mit Hilfe der Krankenkassen Themensäulen wie Sucht, Ernährung, Bewegung, Stressmanagement definiert und diese dann mit den verschiedenen Maßnahmen umgesetzt“, so Michaelis.
Von Ernährung über Ergonomie bis Entspannung
Das Besondere beim Gesundheitsmanagement des Lokomotivbauers sind individuell zugeschnittene Angebote für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Für die Büroangestellten gibt es beispielsweise Ergonomie-Schulungen, bei den Produktionsmitarbeiten stehen Hebe-Techniken im Vordergrund und für Auszubildende gibt es das Programm Azubifit mit Angeboten u. a. zu Ernährung. „In dem Zusammenhang haben Auszubildende gemeinsam ein gesundes Kochbuch entwickelt, das im Intranet allen zur Verfügung gestellt wurde“, berichtet Michaelis. Im Bereich Ergonomie gibt es neben den Schulungen höhenverstellbare und ergonomisch optimierte Arbeitsplätze im Büro. Eine Physiotherapeutin sorgt mit bewegten Pausen („EasyFIT“) und Massagen für eine Entlastung der Muskulatur.
Bewegung ist ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsmaßnahmen: In Kooperation mit einer Fitnesskette können Beschäftigte für einen geringen Eigenbetrag Fitnessstudios nutzen und Mitarbeitende mit orthopädischen Beschwerden können nach dem Programm „RückenFIT“ trainieren. Außerhalb des Arbeitsalltags gibt es betriebliche Sportgruppen wie Wassersport oder Bowling. Auch Team-Events, wie der Schrittzählwettbewerb, Business Run oder das Drachenbootrennen, sollen die Gesundheit fördern. Im Bereich Ernährung und Verpflegung gibt es für alle Mitarbeitenden bezuschusstes Kantinenessen im Betriebsrestaurant, gesunde Snacks und Getränke in den Frischeautomaten, kostenfreies Wasser und Kaffee.
Auch die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden steht im Fokus
Für psychosoziale Themen, wie Stressbewältigung und Konfliktmanagement, steht den Mitarbeitenden eine externe betriebliche Sozialberatung zur Verfügung. (Der MaK-Hilfsverein leistet finanzielle Hilfe für Beschäftigte in unverschuldeten Notsituationen.)
Zum Thema Suchterkrankungen gibt es sowohl präventive als auch interventive Angebote, die den Umgang mit Alkohol und anderen Sucht- und Rauschmittel betreffen, u. a. Aufklärung über Maßnahmen bei Missbrauch, Genesungsgespräche und betriebliches Eingliederungsmanagement.
Um langfristig die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten, setzt das Unternehmen auf Präventionsmaßnahmen, wie regelmäßige Gesundheitstage mit Check-Ups durch Ärzte, Workshops zu Stressabbau und Ernährung. Zusätzlich sind geschulte Gesundheitspiloten in den einzelnen Unternehmensbereichen ansprechbar. Auch ein Betriebsarzt steht für medizinische Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsfragen bereit.
Nachhaltige Gesundheitskultur zahlt sich aus
Das Beispiel der Vossloh Rolling Stock GmbH zeigt, wie ein Unternehmen die Gesundheit seiner Mitarbeitenden aktiv fördern und das Bewusstsein dafür nachhaltig verankern kann. Die wiederholte Auszeichnung des BGM und die hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitenden bestätigen, dass Investitionen in die Gesundheit nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Belegschaft steigern.