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Unternehmen profitieren auch beim Thema Ausbildung von der Arbeit in Netzwerken. So werden junge Menschen in den Regionen gehalten, die zugleich gefragte Fachkräfte sind. Netzwerkarbeit zeigt: Gemeinsam können alle Beteiligten viel für die Berufsausbildung erreichen. Mit ihrer Vermittlungs- und Informationsarbeit sorgen die Netzwerke dafür, dass es zwischen Bewerber*innen und Betrieben besser matcht und auch kleine und mittlere Unternehmen leichter Azubis finden.

Viele Branchen suchen händeringend nach Fachkräften. Ein Weg zur nachhaltigen Fachkräftesicherung: die duale Ausbildung. Sie bietet viele Vorteile – fundierte Vermittlung von Fachwissen, Bezahlung ab dem ersten Tag und in vielen Fällen eine Übernahmegarantie. Wer eine abgeschlossene Berufsausbildung absolviert hat, ist später nachweißlich seltener arbeitslos oder von Armut bedroht, wie der Report „Arbeits- und Fachkräfte für Deutschland“ zeigt. Und das Beste: Gut ausgebildeten Fachkräften stehen alle Türen offen – oft ist die Ausbildung der Startschuss für den späteren Karriere-Turbo. Nicht umsonst gilt das deutsche Berufsbildungssystem als „Exportschlager“.

Doch viele Betriebe, gerade auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), haben vermehrt Schwierigkeiten, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. Denn seit einigen Jahren gibt es laut der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerber*innen. Arbeitgeber*innen müssen deshalb neue Wege gehen, um Menschen für eine Ausbildung zu begeistern.

Durch geschickte Vernetzung Ausbildungsattraktivität steigern

Hier setzt die Arbeit der Fachkräftenetzwerke an. Kerstin Josupeit-Metzner vom Netzwerk Verbundberatung Berlin* weiß, woran es den Unternehmen manchmal mangelt: „Oftmals fehlen ihnen die Kapazitäten, sich mit dem Thema zu befassen. Auch sind manchen Arbeitgeber*innen nicht die aktuellen Ausbildungsverordnungen bekannt, die viele neue, relevante Berufe enthalten.“ Gemeinsam mit ihrem Team bringt die Beraterin Startups und ausbildungserfahrene Konzerne zusammen, gibt Tipps, welche Schritte sie auf dem Weg zu einem Ausbildungsbetrieb gehen müssen. Außerdem vermittelt die Verbundberatung Berlin, kleineren Unternehmen einen Kooperationspartner, der die Inhalte der Ausbildung abdeckt, den die Betriebe selbst nicht bieten können, der aber verpflichtend für die Auszubildenden ist. Wenn z.B. ein Azubi eines kleinen Bioladens in Brandenburg mehr über die Arbeitsweise im Einzelhandel lernen möchte, stellt Kerstin Josupeit-Metzner den Kontakt zu einem Lebensmittelkonzern her und begleitet die Kooperation.

Das gilt aber nicht nur für Großstädte: Überall können sich kleine und mittlere Unternehmen in Netzwerken mit anderen Akteuren zusammenschließen und so ihre eigenen Ausbildungsplätze durch ein vielfältigeres Angebot attraktiver machen.

Ob als Azubi im Verkauf eines Bioladens oder als Fachinformatiker*in in einem Startup – Fachkräftenetzwerke können Unternehmen sinnvoll bei der Ausbildung begleiten.

Nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ für eine Ausbildung ansprechen

Um mehr Menschen in Ausbildung zu bringen, lohnt es sich auch, den Fokus auf Bewerber*innen mit mehr Lebenserfahrung zu richten. Menschen, die entweder Familienverantwortung tragen oder aus dem Ausland kommen und noch die Sprache erlernen, können oftmals nicht in Vollzeit eine Ausbildung absolvieren. Dabei kommt dem Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg eine bundesweit einmalige Bedeutung zu. Hier setzen sich Ulrike Sammet und Anja Tschanter dafür ein, das Modell der Teilzeitausbildung bekannter zu machen. Regelmäßig laden sie zu Netzwerktreffen von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Kammern und Berufsbildungsträgern ein. Sie setzen sich zudem für ein digitales Tool ein, das auf einen Klick alle Infos zu diesem innovativen Ausbildungsmodell bereitstellt.

Ausbildungen auch in Teilzeit anbieten

Denn viele Ausbildungssuchende wüssten oft nicht, dass nach dem neuen Berufsbildungsgesetz Ausbildungen auch in Teilzeit möglich sind. Immerhin: Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 2016 Ausbildungsverhältnisse in Teilzeit abgeschlossen. Das Durchschnittsalter derer, die sich für eine Teilzeitausbildung entscheiden, liegt bei 26. „Manche sind aber auch schon Anfang vierzig, beispielsweise alleinerziehende Mütter. Diese sind oftmals tolle Auszubildende, die über viel Lebenserfahrung verfügen und deshalb sehr attraktiv für Unternehmen sind“, so Ulrike Sammet. In ihren Augen liegt der Grund für den Rückgang der Ausbildungsverhältnisse neben der demografischen Entwicklung auch darin, dass Unternehmen manchmal nicht flexibel genug bei der Auswahl ihrer Bewerber*innen sind.

Gemeinsam stark für Ausbildung - im Netzwerk

Netzwerke in den Regionen leisten deutschlandweit einen wichtigen Beitrag, mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen, indem sie KMU bei Ausbildungsfragen unterstützen sowie kleinere und größere Betriebe zusammenbringen. Doch auch die Unternehmen selbst können etwas tun, um möglichst viele Bewerber*innen zu erreichen – mit einem Blick über den Tellerrand und guten Arbeitsbedingungen, zum Beispiel für junge Eltern oder Alleinerziehende. Die Netzwerker*innen stehen ihnen dabei beratend und unterstützend zur Seite.

*Das Projekt Verbundberatung Berlin wird aus Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

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