Kompetenz 3 Minuten Lesezeit Her­zogs Gast­ge­ber: Fach­kräf­te für den lau­en­bur­gi­schen Tou­ris­mus Startseite Vernetzen Netzwerke Aus der Netzwerkpraxis
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  • Die Fachkräfteinitiative „Herzogs Gastgeber“ vereint Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen der lauenburgischen Tourismusbranche, deren gemeinsames Ziel die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist.
  • Der Fokus des Netzwerks liegt auf der Berufsorientierung und Befähigung der Betriebe, ihre Fachkräfte selbst ausbilden zu können.
  • Mit Projekten wie Berufskundetage und Azubi-Welcome-Tag setzt sich das Netzwerk für mehr Wertschätzung für die duale Ausbildung ein und wirbt für die Branche.

Im Herzogtum Lauenburg ist es schön: Die von Wäldern und Seen erfüllte Region erstreckt sich nördlich von der Elbe und rund um den Elbe-Lübeck-Kanal als südlichster Kreis Schleswig-Holsteins zwischen Hamburg und Lübeck. Ein wunderbares Urlaubsziel – doch auch ein Ort zum Leben und Arbeiten? Unbedingt! – sagen Herzogs Gastgeber, ein Netzwerk aus touristischen und gastgewerblichen Unternehmen der Region.

„Bereits vor und während der Corona-Pandemie hatten wir einen guten Draht zu unseren Betrieben“, sagt Carina Jahnke von Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH. „Zu der Zeit kristallisierte sich das Thema Fachkräfte als brennendes heraus. Da lag es nahe, alle regionalen Akteur*innen miteinander zu vernetzen und eine Fachkräfteinitiative für den lauenburgischen Tourismus zu gründen.“ Die Tourismusagentur initiierte 2022 die Gründung von Herzogs Gastgeber und koordiniert das Netzwerk bis heute.

Zum Netzwerk gehören lokale Hotels und Gastronomiebetriebe sowie Schulen und Institutionen, die sich gemeinsam für die Themen Praktikum, Ausbildung, Weiterbildung sowie Gewinnung und Bindung von Fachkräften engagieren.

Drei Säulen von Herzogs Gastgeber:

Netzwerken – die Expertenrunde

In ihrer Expertenrunde vernetzen Herzogs Gastgeber touristische Betriebe, Schulen, Verbände und Institutionen mit unterschiedlicher Fachexpertise. Die Expertenrunde ist die Lenkungsgruppe des Netzwerks. Sie nutzt Synergien und bringt gemeinsame Ideen und Projekte regional passend auf den Weg.
Qualität nach innen – damit die Basis stimmt
Gemeinsam mit dem Berufsbildungszentrum Mölln haben Herzogs Gastgeber ein Ausbildernetzwerk ins Leben gerufen, das sich regelmäßig trifft, um Themen und Infos rund um Praktikum und Ausbildung zu besprechen. An diesen Runden beteiligen sich neben den betrieblichen Ausbilder*innen die Berufsschullehrer*innen, der DEHOGA-Regionalverband sowie Ausbildungsberater*innen der IHK.
Außenwirkung – wir sind Gastgeber!

In der Außenwirkung konnte das Netzwerk bereits verschiedene Projekte wie Berufskundetage umsetzen, zu denen Berufsvermittler*innen und Lehrkräfte eingeladen wurden. Bei Mini-Praktika in Küche, Restaurant und Hotel konnten sie die Berufe selbst testen, um ihre Beratungskompetenz zu stärken. Weiterhin präsentiert sich das Netzwerk gemeinschaftlich als „Herzogs Gastgeber“ auf Elternversammlungen, Berufsmessen, im praxisorientierten Fachunterricht und anderen Formaten der Berufsorientierung.

Zentral für die Fachkräftesicherung: die Berufsorientierung

Im Netzwerk engagieren sich verschiedene Schulen und Bildungszentren aus der Region. „Berufsorientierung spielt eine enorme Rolle bei der Gewinnung von zukünftigen Fachkräften. Deshalb war es uns stets wichtig, möglichst viele Schulen im Netzwerk einzubinden“, so Carina Jahnke, die das Netzwerk koordiniert.

Ein wichtiger Partner ist daher das Berufsbildungszentrum in Mölln. Der dortige Lehrer André Weidemann ist die treibende Kraft bei Herzogs Gastgebern, wenn es um das Thema Ausbildung geht. Gemeinsam mit Carina Jahnke leitet er das Ausbildernetzwerk, engagiert sich stark für eine fundierte Ausbildung seiner Azubis und ist stets auf der Suche nach neuen Ausbildungsbetrieben.

Einmal im Jahr findet außerdem der Azubi-Welcome-Tag statt, den alle Auszubildenden der Ausbildungsbetriebe bei einer gemeinsamen Aktion mit den Berufsschullehrkräften und Ausbilder*innen der Betriebe an einem schönen Ort der Region verbringen. „Der Azubi-Welcome-Tag soll sowohl den jungen Menschen als auch den Lehrkräften zeigen, dass wir als Netzwerk für sie jederzeit ansprechbar sind – auch und vor allem bei Problemen oder Herausforderungen in der Ausbildung“, sagt Jahnke.

Netzwerkarbeit lohnt sich

Die Arbeit des Netzwerks trägt bereits Früchte. „Wir merken, dass wir als bedeutendes Netzwerk in der Region wahrgenommen werden. Die Betriebe sind stolz darauf, zu Herzogs Gastgebern zu gehören, denn damit stärken sie ihren Ruf als attraktive Arbeitgebende“, so Jahnke. Die Rückmeldung vieler Betriebe des Netzwerks ist, dass sie zum einen mehr, aber auch qualitativere Bewerbungen für ihre (Ausbildungs-)Stellen erhalten. Langfristig möchte sich das Netzwerk zu einer Arbeitgebermarke in der Region entwickeln.

Die Unternehmen sollte man jedoch nicht alleine lassen – die Politik sei ebenfalls gefordert, so Christian Hemptenmacher, Direktor des Hotels „Der Seehof“ in Ratzeburg und Mitglied des Netzwerks. Unter anderem fordert er einen Bürokratieabbau. „Die Mitarbeitenden verwenden zu viel ihrer Arbeitszeit für bürokratische Prozesse. Somit fehlt ihnen die Zeit für die Ausbildung.“

Herzogs Gastgeber haben noch viel vor. „Im Herzogtum Lauenburg haben wir deutlich mehr Ausbildungsstellen als junge Menschen, um diese zu besetzen“, sagt Kathleen Wieczorek von der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe, einem weiteren Netzwerkpartner. „Eine Region kann nur so stark sein, wie divers sie auch im Ausbildungsangebot ist. Mit Herzogs Gastgebern bieten wir eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten an und sorgen mittelfristig für die Fachkräfte, die die Region so dringend braucht.“

Ihre Devise dabei: durchhalten, Spaß haben und sich gegenseitig stützen. Denn gute Netzwerkarbeit braucht Menschen mit Herz, die etwas anpacken wollen – und an solchen fehlt es im Herzogtum Lauenburg nicht.

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