Führung 2 Minuten Lesezeit Agi­le Füh­rung: So pro­fi­tie­ren auch die Be­schäf­tig­ten Startseite Wissen Führung Führungskultur
auf Facebook teilen auf X teilen auf LinkedIn teilen auf Xing teilen
  • Interdisziplinäres Denken, schnelle Reaktionsfähigkeit, viel Eigenverantwortung: Agile Führung verlangt Beschäftigten einiges ab.
  • Doch richtig gemacht, kann agiles Arbeiten in Unternehmen Beschäftigte begeistern und die Mitarbeitermotivation stärken.
  • Das A und O: Mitarbeiter*innen von Anfang an eng einbinden. So wie es das Beispiel der Roto Frank Holding zeigt.

Agil zu arbeiten, bedeutet für viele Beschäftigte, sich von liebgewonnenen Strukturen zu verabschieden. Denn agile Führung macht Schluss mit dem Arbeiten in sogenannten „Silos“, also den herkömmlichen Abteilungen, sowie dem Umsetzen von Projekten nach festen Abläufen und Zuständigkeiten. Agiles Führen, das steckt schon im Namen, setzt auf Beweglichkeit und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Das verlangt Mitarbeiter*innen viel ab, vor allem wenn bewährte Sicherheiten und Routinen wegfallen. Agile Methoden und agiles Arbeiten im Team können aber auch frischen Schwung und neue Ideen bringen und die Mitarbeitermotivation auf eine ganz neue Ebene heben. Denn mit der Beweglichkeit fallen Hierarchien und Eigenverantwortung wird gefördert. Umso wichtiger ist es, gerade bei der Umstellung auf agile Führung die Beschäftigten eng einzubeziehen, sie aufzuklären, zu motivieren – und auf ihre neuen Rollen vorzubereiten. Genau das hat die Roto Frank Holding getan, einer der führenden Hersteller für Fenster- und Türbeschläge mit etwa 5.000 Mitarbeiter*innen.

Beschäftigte mitnehmen – Mitarbeitermotivation hochhalten

Seit der Gründung 1935 hat sich das Familienunternehmen Roto Frank mit Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart von einem Zweipersonenbetrieb zu einer weltweit operierenden Unternehmensgruppe entwickelt. Den Erfolg verdankt das Unternehmen auch seiner Bereitschaft zur Veränderung. Um effektiver und näher an den Kund*innen zu sein, traf der Vorstand 2015 die Entscheidung, die Zusammenarbeit im Unternehmen grundlegend neu zu strukturieren und agil zu werden. In einem langfristig angelegten Organisationsprozess sollten die starren Grenzen zwischen den Abteilungen abgebaut und stattdessen funktionsübergreifende agile Arbeitseinheiten etabliert werden. Dabei war dem Unternehmen von Anfang an klar: Der Wandel geht nur mit der Belegschaft, nicht gegen sie.

Die Menschen für agiles Führen begeistern Roto-Frank-Mitarbeiter Bastian Günter über positive Erfahrungen

Die Erfolgsschritte zum agilen Arbeiten im Unternehmen

Ein positives Beispiel agiler Mitarbeiterführung – die folgenden Schritte zeigen, wie agiles Arbeiten bei Roto Frank eingeführt und umgesetzt wurde und welche Rolle dabei den Beschäftigten zukam:

Bestandsaufnahme

In einer Stärken-Schwächen-Analyse wurde der Ist-Zustand des Unternehmens erhoben. Die Beschäftigten bekamen Gelegenheit, sich einzubringen. Im Rahmen von Workshops konnten sie benennen, welche Abläufe gut funktionieren und wo es Probleme gibt. Diese Informationen berücksichtigte die Geschäftsleitung bei der Planung der neuen Struktur.

Neue Prozesse

Ausgehend von den Workshops – und dem Feedback der Beschäftigten – definierte das Unternehmen anschließend die Prozesse, die als Grundlage für die neue Organisationsstruktur dienen, z. B. Kunden und Märkte, Produktinnovation und Produktherstellung.

Neue Teams

Die alten „Silos“ wurden aufgelöst und neue funktionsübergreifende Teams gegründet. Hier bestand besonderes Konfliktpotenzial bei den Beschäftigten, da dies eine Änderung der bestehnden Führungsstrukturen bedeutete. Manche Entwickler*innen wurden nun z. B. von Führungskräften mit Vertriebshintergrund geführt.

Führungstrainings und Befähigungsworkshops

Um die Mitarbeiter*innen bei den Veränderungen mitzunehmen, bot das Unternehmen den Führungskräften und Multiplikator*innen Führungstrainings und Befähigungsworkshops an. Dort bekamen sie Informationen zur Umstrukturierung sowie die Möglichkeit, Hürden zu formulieren und Unterstützungsbedarfe anzumelden.

Trainerbegleitung

Auch nach dem Startschuss für die Umsetzung wurden die Mitarbeiter*innen unterstützt. Insbesondere wenn Kolleg*innen aus bisher getrennten Abteilungen in einem neuen Prozess zusammenkamen, wurden sie von Trainer*innen aus der Organisationsentwicklung begleitet.

Leadership Academy

Als zusätzliches Instrument werden neue Führungskräfte in einer Kompaktwoche, der „Leadership Academy“, in Prozessorganisation, Prozessführung und Change-Management geschult. Das Ziel: sie befähigen, den Veränderungsprozess gegenüber den Beschäftigten zu erklären, und sie zu motivieren, ihre neuen Rollen umzusetzen.

Führung Führungskräfte Beschäftigte Geschäftsführung auf Facebook teilen auf X teilen auf LinkedIn teilen auf Xing teilen
Feedback-Modul Wir sind an Ihrem Feedback interessiert. War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sagen Sie es uns! Denn auf Ihr konstruktives Feedback legen wir viel Wert. Wir laden Sie ein, den Wandel der Arbeitswelt aktiv mitzugestalten! Erzählen Sie uns, was Sie in Ihrem Betrieb ganz praktisch ausprobieren und umsetzen. Senden Sie uns eine E-Mail, und zwar an feedback@inqa.de. Herzlichen Dank!

Schön, dass Sie den Text hilfreich finden. Was genau hat gestimmt? Bitte wählen Sie mindestens eine Antwort aus. Mehrfachnennungen sind möglich. Es tut uns leid, dass dieser Artikel für Sie nicht hilfreich ist. Woran liegt das? Bitte wählen Sie mindestens eine Antwort aus. Mehrfachnennungen sind möglich. Bitte wählen Sie Ihre Rolle aus. Es ist nur eine Antwort möglich. Möchten Sie uns noch individuell etwas zu diesem Artikel mitteilen? Helfen Sie uns, INQA mit ihrem Feedback zu verbessern!  Es ist noch nicht alles gesagt? Sie möchten sich direkt mit uns austauschen und Ihre Praxiserfahrung über INQA teilen? Dann geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an. Die INQA-Redaktion wird sich zeitnah bei Ihnen melden. Vielen Dank!
Mit Ihrem Feedback helfen Sie uns, INQA.de besser zu machen.

Jetzt unsere INQA-Newsletter abonnieren und keine Neuigkeiten aus der betrieblichen Praxis verpassen: Zur Anmeldung

Das könnte Sie auch interessieren
Führung Mit die­sen In­stru­men­ten ge­lingt agi­les Ar­bei­ten

Die Ar­beits­welt und mit ihr auch die Füh­rungs­kul­tur wan­delt sich in ho­hem Tem­po. Ei­ne Ant­wort dar­auf: agi­les Ar­bei­ten. Ein­bli­cke in zwei Un­ter­neh­men.

3 Minuten Lesezeit
Führung So ge­lingt Kul­tur­wan­del: 10 Lear­nings aus 5 Jah­ren

Die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on ver­langt, wand­lungs­fä­hig und re­ak­ti­ons­schnell zu blei­ben. Die Ot­to Group setzt auf ei­nen um­fas­sen­den Kul­tur­wan­del.

3 Minuten Lesezeit
Führung Wa­rum agi­le Füh­rung im­mer wich­ti­ger wird

Mit agi­ler Füh­rung rea­gie­ren Sie schnel­ler auf den Wan­del der Ar­beits­welt. Da­bei ist es un­er­läss­lich, die Be­schäf­tig­ten mit­zu­neh­men.

2 Minuten Lesezeit
Bleiben Sie mit uns in Verbindung

Tra­gen Sie sich in den IN­QA-Ver­tei­ler ein und wer­den Sie Teil der Pra­xis­platt­form für Ar­beits­qua­li­tät und den Wan­del der Ar­beit

Mit aktuellen Tipps, Handlungshilfen und Studien von INQA machen Sie Ihren Betrieb fit für die Arbeitswelt von morgen. Informieren Sie sich über neue Entwicklungen aus der Arbeitswelt sowie Nachrichten und Hintergründe von INQA und aus dem Partnernetzwerk. Ich habe die Datenschutzbestimmungen gelesen. Über einen Link in den Benachrichtigungen der Initiative kann ich diese Funktion jederzeit deaktivieren.