Arbeitsverdichtung, Multitasking oder Konflikte mit Kolleg*innen – Stress am Arbeitsplatz kennt viele Ursachen. Sind Menschen dauerhaft erschöpft und denken „Das schaffe ich nicht mehr“, ist Vorsicht geboten. Denn ein Arbeitsleben am Limit kann auf Dauer krank machen. Stress schwächt das Immunsystem, treibt Blutdruck und Cholesterinwerte in die Höhe und kann Diabetes verursachen. Doch den Umgang mit Stress kann man lernen. Beschäftigte können Einfluss nehmen, um ihre psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Hierbei ist es wichtig, nach den Gründen für belastende Situationen zu forschen. Erst dann können Mitarbeiter*innen aktiv werden und ein persönliches Stressmanagement entwickeln. Aber was sind persönliche Stressoren, die inneren Druck und Unwohlsein auslösen?
Stress am Arbeitsplatz: Psychische Belastungen erkennen und gegensteuern
Kennen Sie das Gefühl, wenn positiver Stress am Arbeitsplatz Ihre Leistungsfähigkeit beflügelt? Was aber, wenn permanente Arbeitsüberlastung, hoher Zeit- und Erwartungsdruck, Lärm oder Belästigung am Arbeitsplatz negativen Stress auslösen? Oft ist es so, dass Betroffene entsprechende Stresssignale ihres Körpers wie Dauerschnupfen, Herzrasen, Migräne, Erschöpfung oder Gereiztheit erst spät erkennen. Auch das Vernachlässigen von Freizeitaktivitäten oder erhöhter Alkoholkonsum kann ein Anzeichen sein. Nicht immer liegt der Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz sofort auf der Hand. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum Symptome wie diese bei sich feststellen, halten Sie inne. Nehmen Sie die Signale ernst und überlegen Sie sich Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz. Manchmal genügen schon kleine Veränderungen im Alltag. Oder es hilft, innerlich umzudenken, um Druck abzubauen. Wenn Belastungssituationen sich nicht von alleine abstellen lassen: Holen Sie sich Unterstützung!
Was kann man gegen Stress machen? Tipps für einen guten Umgang mit Belastungen
Die INQA-Handlungshilfe „Kein Stress mit dem Stress” für Beschäftigte unterstützt Mitarbeiter*innen dabei, mit stressigen Situationen am Arbeitsplatz besser umzugehen. Es gibt zahlreiche Tipps, die helfen, sich bei Belastungen psychisch zu stabilisieren. Nehmen Sie Ihre jetzige Situation als Maßstab und fangen Sie an, Ihre Gedanken und Ihre Gefühlswelt durch kleine und einfache Schritte zu verbessern. Sie werden sehen: Es lohnt sich!
Stress entsteht, wenn Sie Ihre Grenzen nicht abstecken. Das führt in die Überlastung. Das heißt: Überstunden sollten nicht zur Routine werden. Nach getaner Arbeit sollten Sie versuchen, abzuschalten und Dinge zu tun, mit denen Sie zur Ruhe finden.
In Stresssituationen weiß man oft nicht, was man als Erstes tun soll. Hier helfen ein strukturierter Tagesablauf mit Prioritätensetzung, aber auch Kleinigkeiten, die für Ordnung sorgen, z. B. den Schreibtisch aufräumen oder E-Mails sortieren.
Es ist keine gute Idee, Anspannung mit Hilfe von Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder Essen zu lösen. Machen Sie vielmehr bewusst Pause. Ein Spaziergang um den Block oder ein paar tiefe Atemzüge tragen dazu bei, einen klaren Kopf zu bekommen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Sie bauen Stress auf, wenn Sie z. B. zu viel von sich selbst verlangen. Überprüfen Sie Ihre eigene Erwartungshaltung und orientieren Sie sich an Zielen, die Sie und Ihre Kolleg*innen bei der Arbeit auch tatsächlich erreichen können.
Körperliche Aktivität ist ein hervorragendes Mittel zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit. Und sie hilft, psychischen Belastungen vorzubeugen. Sind Sie aktiv, können Sie sich besser entspannen und fühlen sich wohler.
Wenn Sie bei der Arbeit Probleme haben oder wenn andere Sorgen Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, suchen Sie sich jemanden im Betrieb, mit dem Sie offen darüber sprechen können, z. B. eine Führungskraft oder vertrauensvolle Kolleg*innen.
Gute persönliche Beziehungen gehören zu einem ausgeglichenen Leben. Sie sind eine Quelle von Wertschätzung und gegenseitiger Unterstützung. Doch sie brauchen Zeit und Pflege. Denken Sie deshalb daran, ein Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben zu finden.
Bietet Ihre Firma Informationsveranstaltungen oder Schulungen zu psychischer Gesundheit? Wenn ja, probieren Sie diese Angebote aus! Eine gute Adresse sind auch Betriebsärzt*innen oder der betriebliche Sozialdienst.
Nehmen Sie ruhig professionelle Hilfe in Anspruch, um sich zu stabilisieren. Konsultieren Sie Ihre Hausärztin, Ihren Hausarzt oder externe Gesundheitsexpert*innen wie Therapeut*innen oder Psycholog*innen.