Gesundheit 3 Minuten Lesezeit Work-Li­fe-Ba­lan­ce: Wa­rum sie sich lohnt und wie sie ge­lingt Startseite Themen Gesundheit Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz
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  • Glück statt Karriere? Viele Mitarbeiter*innen wünschen sich mehr Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
  • Auch für Arbeitgeber*innen zahlt sich eine ausgewogene Work-Life-Balance aus: Sie fördert Gesundheit und Motivation der Beschäftigten sowie die Bindung ans Unternehmen.
  • Betriebe können mit einfachen Maßnahmen für eine gute Work-Life-Balance und weniger Stress mit dem Job sorgen.

Wann sind wir eigentlich richtig glücklich? Darauf hat jede*r eine eigene Antwort. Es gibt Menschen, die finden in ihrer Arbeit die hundertprozentige Erfüllung. Andere brauchen Familie und Freund*innen für ihr Lebensglück. Und wieder andere suchen den Sinn ihres Lebens bei kulturellen oder sportlichen Aktivitäten in ihrer Freizeit. Jeder Mensch setzt in seinem Leben unterschiedliche Prioritäten – das hängt auch von der jeweiligen Lebensphase ab. Doch wer im Leben alles auf eine Karte setzt, riskiert, schnell unzufrieden zu werden. Denn auf die richtige Balance kommt es an.

Was ist Work-Life-Balance?

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben macht Menschen glücklich und zufrieden – und damit auch gesund und leistungsfähig im Job. Liegt es vor, sprechen Psycholog*innen von einer guten Work-Life-Balance. Dabei geht es im Kern um die Frage, wie flexibel Arbeit sich zeitlich und räumlich erledigen lässt. Auch wieviel Zeit und Kraft uns für private Aktivitäten und Verpflichtungen bleibt, spielt eine Rolle:

  • Sind die Arbeitszeiten planbar? Wieviel Zeit verbringen die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz? Zu welchen Zeiten arbeiten sie?
  • Sind Mitarbeitende für die Arbeit an einen Standort gebunden? Oder können sie zumindest zeitweise auch von zuhause arbeiten?
  • Aber auch: Wie sieht es mit der Arbeitsbelastung und Arbeitsgestaltung aus? Können Aufgaben ohne Überstunden erledigt werden?

Klar ist: Glück und Karriere müssen kein Widerspruch sein. Stattdessen sind Menschen mit Personalverantwortung in den Unternehmen aufgefordert, die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter*innen im Blick zu behalten und die Vereinbarkeit von Arbeit und Alltag zu unterstützen. Die Belohnung ist ein dreifacher Gewinn: für die Arbeitnehmer*innen, für die Arbeitgeber*innen und für die Gesellschaft.

6 Vorteile: Warum Unternehmen in die Work-Life-Balance investieren sollten

Die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Einsatzbereitschaft, Loyalität und Motivation der Mitarbeiter*innen langfristig stimmen. Die Erfahrungen aus Unternehmen zeigen zudem, dass sich Investitionen in Maßnahmen der Work-Life-Balance auszahlen. Stehen Arbeit und Freizeit im Gleichgewicht, profitieren Betriebe auf zahlreichen Ebenen:

  • Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften
  • Stärkere Mitarbeiterbindung an das Unternehmen und geringere Fluktuation
  • Flexibilität und höheres Engagement der Mitarbeiter*innen
  • Bessere Nutzung des Kreativitätspotenzials der Mitarbeiter*innen
  • Imagegewinn durch eine innovative Mitarbeiterführung und moderne Unternehmenskultur
  • Kürzere krankheitsbedingte Ausfallzeiten von Mitarbeiter*innen

Tipps und Maßnahmen: Das können Arbeitgeber*innen für eine gute Work-Life-Balance tun

Um Mitarbeitende darin zu unterstützen, ihre Arbeit so gut wie möglich zu erledigen und gleichzeitig Beruf und Privatleben zu vereinbaren, können Unternehmen an verschiedenen Stellen ansetzen. Folgende Maßnahmen helfen:

Arbeit flexibel gestalten
Nicht alles muss vom Büro aus gemacht werden. Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiter*innen Home-Office sowie flexible Arbeitszeiten. Davon profitieren ganz besonders Beschäftigte, die Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Monats- und Jahresarbeitszeitkonten oder Sabbaticals können hier eine wertvolle Unterstützung sein.
Projekte klug planen
Wenn am Ende immer die Zeit fehlt und die Arbeit überhandnimmt, liegt das auch an der Planung. Setzen Sie Ihre Projekte daher so auf, dass Sie Unvorhergesehenes mit einplanen und zeitliche Puffer kalkulieren. Sorgen Sie für eine angemessene Aufgabenverteilung und für flexible Kapazitäten, auf die Sie bei zeitlichen Engpässen zurückgreifen können.
Störungsfreie Zeiten einführen
Häufig werden Beschäftigte aus der Arbeit herausgerissen und müssen sich um verschiedene Belange gleichzeitig kümmern. Durchbrechen Sie das tägliche Grundrauschen und schaffen Sie Raum für ungestörtes Arbeiten: Verabreden Sie mit dem Team feste störungsfreie Zeiten – je nach Bedarf eine oder mehrere Stunden am Tag.
Zeitfresser Meeting minimieren
Mitarbeiter*innen müssten eigentlich dringend eine Aufgabe erledigen, kommen aber nicht dazu, weil ein Meeting das andere jagt? Prüfen Sie, ob wirklich jedes Meeting im anvisierten Personenkreis notwendig ist. Sorgen Sie stattdessen für Ergebnisprotokolle, die für alle Beteiligten zugänglich sind.
Pausen und Feierabend respektieren
Respektieren Sie, dass Ihre Mitarbeiter*innen sich entspannen bzw. abschalten müssen und neben dem Beruf auch noch andere Interessen haben. Verschicken Sie zum Beispiel nach Feierabend keine E-Mails mit Arbeitsaufträgen mehr. Seien Sie außerdem selbst Vorbild, wo es möglich ist, und machen Sie im Arbeitsalltag sichtbar Pausen.
Zusammenarbeit fördern
In einem guten Team sind auch hohe Anforderungen aushaltbar. Denn Kolleg*innen unterstützen sich gegenseitig und springen z. B. füreinander ein, wenn ein wichtiger privater Termin ansteht. Fördern Sie deshalb, dass Ihre Mitarbeiter*innen zusammenarbeiten, und belohnen Sie Kooperation statt Konkurrenz.
Wertschätzend führen
Ein Führungsstil, der auf Autorität, Zwang und Kontrolle beruht, steigert nicht gerade die Motivation. Setzen Sie stattdessen auf gesundes Führen. Denn Beschäftigte, die das Gefühl haben, dass sie für ihre Leistung und ihr Engagement angemessen wertgeschätzt werden, sind weniger gestresst, leistungsfähiger und damit mehr in der Balance.
Eigenverantwortung stärken
Nicht alles muss so erledigt werden, wie Sie es sich vorstellen. Fördern Sie die Selbstorganisation Ihrer Beschäftigten, lassen Sie Freiräume für eigenes Handeln und delegieren Sie Verantwortung. Studien zeigen, dass Mitarbeitende ein gutes Gefühl dafür haben, an welchen Stellen sie fähig sind, selbstorganisiert zu arbeiten – und wann sie Vorgaben der Führungskraft als hilfreich empfinden.
Junge Eltern und Alleinerziehende unterstützen
Bieten Sie angehenden Eltern Beratung über organisatorische und finanzielle Aspekte des Übergangs von Berufstätigkeit in Mutterschutz und Elternzeit an. Für Alleinerziehende kann eine Teilzeit-Berufsausbildung eine gute Möglichkeit sein, um sich für einen (Wieder-) Einstieg in das Berufsleben zu qualifizieren.

Erfahren Sie mehr zu den Möglichkeiten einer modernen Führungskultur und Wegen zur Mitarbeitermotivation im INQA-Wissensbereich Führung.

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