Kompetenz 3 Minuten Lesezeit Un­ter­neh­mens­kul­tur – die ge­hei­me Su­per­power Startseite Themen Kompetenz Personalentwicklung
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  • In einer sich rasant verändernden Arbeitswelt ist es für KMU wichtig, ihre Unternehmenskultur fortlaufend anzupassen – so bleiben sie wettbewerbsfähig.
  • Im Rahmen eines ganzeitlichen „Kulturwandels“ können sie ihre Arbeitgebermarke steigern und sich nachhaltig Fachkräfte sichern.
  • Sechs Erfolgstipps aus der Praxis unterstützen Sie bei Ihrem Kulturwandel im Betrieb. Profitieren Sie von den Erfahrungen und stärken Sie die Fachkräftebindung und Veränderungsbereitschaft in ihrer Belegschaft.

Das Tempo in der Arbeitswelt hält viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Organisationen auf Trab. Geht es um die eigene Wettbewerbsfähigkeit, rückt das Thema zukunftsfähige Unternehmenskultur in den Fokus. Sie gilt als Superpower hinter den Kulissen und hat einen signifikanten Einfluss auf wirtschaftliche Faktoren wie die Fachkräftebindung und Sicherung.

Die gute Nachricht: Beim Thema Unternehmenskultur ist nichts in Stein gemeißelt. Hier ist Vieles möglich: Veränderungen können das Wir-Gefühl stärken, wenn dabei Aspekte wie Leitbild, Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation, Führung und Personalpolitik unter die Lupe genommen und optimiert werden.

Wer einen Kulturwandel anstrebt, sollte ganzheitlich vorgehen: Das heißt, Veränderungsprozesse, Werte und Prinzipien entlang der INQA-Handlungsfelder Führung, Diversity, Gesundheit und Kompetenz anzustoßen und die Beschäftigten in den Prozess einzubeziehen.

Mit diesen Maßnahmen gelingt der Kulturwandel in Ihrem Betrieb

Sie sind Unternehmer*in und wollen Ihre Unternehmenskultur verbessern? Dann können Sie von den Erfahrungen anderer Betriebe profitieren. Grundig Business Systems, die Hering Gruppe und das Amtsgericht Wolfenbüttel haben das mittlerweile beendete INQA-Projekt Kulturwandel durchlaufen und sind nun Vorbilder in Sachen Unternehmenskultur. Folgendes hat sich bei ihnen bewährt:

Veränderungswille muss Teil der DNA werden

Als Chef*in müssen Sie bereit sein, Arbeitsprozesse und Verhaltensweisen ernsthaft zu hinterfragen, Ressourcen bereitzustellen und der Projektleitung den Rücken freizuhalten. „Ein Kulturwandel im Betrieb ist wie eine Ehe! Man muss täglich und lebenslang an ihr arbeiten,“ sagt Nicole Trettner von der HERING Gruppe.

Eine Mitarbeiter*innenbefragung schafft eine verlässliche Basis

Decken Sie in einer anonymen Mitarbeiter*innenbefragung die Verbesserungswünsche hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur auf. Das wird Ihre Basis für konkrete Maßnahmen. Wenn ein Teil der Belegschaft offline ist, bietet sich ein Mix aus schriftlicher und onlinebasierter Umfrage an. So sorgen Sie für eine hohe Rücklaufquote.

Ein Kernteam hält den Ball in der Luft

Eine Projektgruppe, die sich über alle Abteilungen, Altersgruppen und Hierarchieebenen erstreckt, kümmert sich um die Bearbeitung Ihrer Ziele. Sie identifiziert die Kernthemen in den einzelnen Bereichen. Je nach Größe des Unternehmens übernehmen Untergruppen die Planung und Umsetzung von Maßnahmen.

Dienstleister*innen sorgen für einen reibungslosen Prozess

Eine Coachin oder ein Coach begleitet Ihre Firma im Wandel und hilft, relevante Themen zu identifizieren. Auch die Mitarbeiter*innenbefragung ist Sache von Spezialisten*innen: Sie haben technisch-organisatorisch alle Möglichkeiten für die Ausgestaltung und Auswertung der Umfrage und dabei den Datenschutz im Blick.

Regelmäßige Updates sorgen für Transparenz und Offenheit

Ein Kulturwandel setzt eine hohe Kommunikationsfähigkeit voraus. Geben Sie Ihren Beschäftigten regelmäßig Updates zum Status quo. Auch kritische Themen gehören auf den Tisch, ebenso wie Verzögerungen in der Umsetzung. Passende Formate sind die Betriebsversammlung, das Intranet und falls vorhanden, das schwarze Brett oder die Mitarbeiter*innenzeitung.

Erfolgskontrolle ist das A & O

Greifen Ihre Maßnahmen oder müssen Sie nachjustieren? Die Erfolgskontrolle kann jährlich erfolgen oder alle zwei Jahre. Mittel zur Wahl sind neben der Mitarbeiter*innenbefragung auch punktuelle kleine Befragungen. Seien Sie beharrlich bei kritischen Themen und haken Sie in Personalgesprächen nach, ob sich etwas verändert hat.

Mit gutem Beispiel voran: So kann Veränderung gelingen

Eine stärkere Mitarbeiter*innenbindung und -zufriedenheit war zentrales Thema im Kulturwandel der Grundig Business Systems, eines Dienstleisters für IT-Lösungen sowie Soft- und Hardware im Bereich Sprachverarbeitung. Um Kreativität und Zusammenhalt über alle Hierarchiestufen und Bereiche zu fördern, setzte das Unternehmen auf die Selbstverantwortung der Teams. Das kommt ebenso gut an wie eine neue Management-Methode, die agiles Arbeiten unterstützt sowie die Identifikation der Teams mit ihren Aufgaben. „Wir sind als Unternehmen durch den Kulturwandel-Prozess viel enger zusammengewachsen,“ sagt Marketingchefin Kristina Hoffmann über den Prozess. Auch die HERING Gruppe aus Burbach – ein Anbieter für anspruchsvolle Bauprojekte im öffentlichen Raum sowie Lösungen für den Schienenverkehr und Architekturbetonfassaden – legte den Fokus auf die Stärkung ihrer Arbeitgebermarke. Ein wichtiges Ergebnis tiefgreifender Veränderung ist, dass die Themen Mitarbeiter*innenorientierung und Nachhaltigkeit heute von allen gelebt werden. „Wir sehen kulturellen Wandel als Prozess, in dem wir uns immer wieder hinterfragen und bei Bedarf nachjustieren“, so Nicole Trettner, Leiterin Personalmanagement der Hering Gruppe. Mehr Wertschätzung, Partizipation und Transparenz waren beim Amtsgericht Wolfenbüttel entscheidende Resultate des Kulturwandels. Um die Weitergabe von Wissen und Erfahrung zwischen den Generationen zu fördern, führte die Behörde neue digitale Strukturen ein und etablierte transparente Arbeitsabläufe.

Kulturwandel heißt: Zusammen zum nächsten Zwischenziel!

Eine Unternehmenskultur ist dann besonders stark, wenn Unternehmensleitung, Arbeitnehmer*innenvertretung und Beschäftigte gemeinsam ein Verständnis davon entwickeln, wofür die Firma oder Organisation stehen soll und dieses auch gemeinsam umsetzen. Dieser Ansatz hat den INQA-Prozess Kulturwandel „Arbeit gemeinsam gestalten“ (bis 2020 INQA-Audit) entscheidend geprägt und ist Teil seines Erfolgs: Seit 2016 haben zahlreiche Unternehmen und Organisationen diesen Wandel gemeinsam durchlaufen und zum Schluss das Prädikat „Zukunftsfähige Arbeitskultur“ erhalten. Im Fokus standen dabei immer die INQA-Themenfelder Führung, Diversity, Gesundheit und Kompetenz. 2023 nahmen die letzten 30 Unternehmen und Organisationen an dem Förderprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales teil, das von der Demografieagentur für die Wirtschaft umgesetzt wurde. Auch wenn das Projekt INQA-Prozess Kulturwandel 2023 beendet wurde, unterstützt INQA Unternehmen weiterhin mit zahlreichen Maßnahmen dabei, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur zu schaffen. Denn sie ist der Schlüssel zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft, Resilienz und Mitarbeiter*innenmotivation und trägt entscheidend zur Fachkräftesicherung bei. So stärkt sie den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt.

Sie wollen aktiv werden und Ihre Unternehmenskultur stärken? Als KMU mit bis zu 249 Mitarbeitenden können Sie jetzt das neue Programm INQA-Coaching nutzen und die digitale Transformation innovativ gestalten – auch hier liegt der Fokus auf einer zukunftsfähigen und bedürfnisorientierten Mitarbeiter*innenpolitik. Außerdem können unsere INQA-Checks ein erster Einstieg ins Thema sein. Und wenn Sie von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren wollen, schauen Sie doch mal bei unseren Themen wie Diversity oder Führung vorbei. Gemeinsam machen wir Arbeit besser.

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