Führung 3 Minuten Lesezeit Wie Ver­wal­tun­gen ei­ne mo­der­ne Per­so­nal­po­li­tik ge­stal­ten Startseite Themen Führung Führungskultur
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  • Die tiefgreifende Veränderung der Arbeitswelt, z. B. durch den demografischen und digitalen Wandel, spüren auch die öffentlichen Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen.
  • Die Verwaltung der Zukunft braucht eine Personalpolitik, die Fachkräfte sichert und Beschäftigte motiviert.
  • Mitarbeiterorientierte Führung, die Beschäftigte einbezieht, sie wertschätzt und ihre Gesundheit fördert, trägt maßgeblich dazu bei.

Nicht nur Unternehmen müssen ihre Personalpolitik an den Wandel der Arbeitswelt anpassen, auch der öffentliche Dienst ist gefragt. Die Bürger*innen wollen mit Behörden und Ämtern zunehmend einfach, schnell und sicher kommunizieren, sei es auf Bundes-, Landes- oder auf kommunaler Ebene. Gleichzeitig werden auch in den Verwaltungen die Belegschaften älter. Viele Bedienstete gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand, Nachwuchs wird knapper. Die Aufgabe für die Verwaltung der Zukunft ist deshalb klar: Es geht darum, eine vorausschauende, mitarbeiterorientierte Personalpolitik zu betreiben. Das fördert die Attraktivität des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber und sichert die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen.

Das sind die 4 Säulen zeitgemäßer Personalpolitik

Die INQA-Handlungshilfe „Verwaltung der Zukunft – Praxisreport mit Beispielen für eine moderne Personalpolitik“ zeigt die vier zentralen Themenfelder, in denen Führungskräfte und Personalverantwortliche im öffentlichen Dienst aktiv werden können:

Personalführung

Hierarchische Führungsstile verlieren an Bedeutung und auch an Akzeptanz in der Belegschaft. Zunehmend zählen mitarbeiterorientiertes Führen sowie die Förderung von Eigeninitiative und Kompetenzen der Beschäftigten.

Chancengleichheit und Diversität

Verwaltungen profitieren von den Erfahrungen und Lebenswelten einer vielfältigen Belegschaft. Dazu gehören alters- und geschlechtergemischte Teams, Beschäftigte mit verschiedenen sozialen, religiösen oder kulturellen Hintergründen genauso wie Menschen mit Behinderungen.

Gesundheit

Physische und psychische Gesundheit sind wichtig für Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter*innen. Das Einhalten von Arbeits- und Gesundheitsschutz, gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und eine wertschätzende Führungskultur tragen hierzu bei.

Wissen und Kompetenz

Kompetente Mitarbeiter*innen bringen nicht nur Fach- und Erfahrungswissen ein, sie werden im Sinne einer strategischen Personalplanung auch für künftige Anforderungen qualifiziert. Lebenslanges Lernen und ein systematisches Wissensmanagement sichern das notwendige Know-how in Verwaltungen.

Personalführung in der Verwaltung: erfolgreicher durch mitarbeiterorientiertes Führen

Moderne Personalführung sieht die Beschäftigten im Mittelpunkt. Ein mitarbeiterorientierter Führungsstil geht davon aus, dass Menschen erfolgreicher und gesünder arbeiten, wenn ihre individuellen Bedürfnisse am Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Wer gern zur Arbeit geht, weil Teamgeist und Aufgaben stimmen, wer private und berufliche Interessen gut vereinbaren kann, wer sich gleichberechtigt behandelt fühlt, der geht mit frischem Blick und einem hohen Maß an Kreativität an die Erfüllung seiner Aufgaben. Das sollten auch in Verwaltungen die Ziele der Personalpolitik sein. Es liegt vor allem an den Führungskräften, ein Arbeitsklima zu schaffen, das Leistung, Motivation und Gesundheit der Mitarbeiter*innen fördert und bis zum Renten- bzw. Pensionseintritt erhält.

Um diese Ziele zu erreichen, sollten Sie in Verwaltungen vor allem drei Handlungsfelder in den Blick nehmen:

Führung und Kommunikation

Machen Sie Ihre Führungskräfte fit für das Führen von Teams. Dazu braucht es Angebote, die es ermöglichen, Führungskompetenzen zu reflektieren und auszubauen, z. B. über Feedbackprozesse, Coaching und Fortbildungen.

Partizipation und Motivation

Stärken Sie Beschäftigte in ihrer Rolle als „Expert*innen in eigener Sache“. Das heißt, sie enger in Entscheidungen einzubeziehen und ihnen mehr Gestaltungsspielraum bei der Arbeit zu geben.

Arbeitsorganisation und Arbeitszeit

Berücksichtigen Sie die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen. Das betrifft praktische Dinge wie die Einrichtung von gesundheitsförderlichen Arbeitsplätzen, die Bereitstellung von Hilfsmitteln sowie Möglichkeiten, mit flexiblen Arbeitszeiten Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren.

Beispiel aus der Praxis: das Führungskräfte-Feedback

Gute Zusammenarbeit lässt sich nicht verordnen. Kooperatives Führen ist vielmehr das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses zwischen Beschäftigten und Vorgesetzten. Doch die wenigsten Führungskräfte erhalten Rückmeldung von ihren Mitarbeiter*innen, ob und wie ihre Führungsbestrebungen ankommen. Ein Instrument, das hier Abhilfe schaffen kann, ist das Führungskräfte-Feedback, wie es z. B. das Justizministerium Brandenburg durchgeführt hat und das der INQA-Praxisreportausführlich darstellt. Dabei geben Mitarbeiter*innen anhand eines Fragebogens eine Rückmeldung an ihre Führungskraft, wie sie die Führung und Zusammenarbeit erleben, die Führungskraft erhält einen Ergebnisbericht. Im Anschluss gibt es einen Dialog, wie die gemeinsame Arbeit verbessert werden kann. Nach einigen Monaten wird Bilanz gezogen. Das Instrument fördert so die Selbstreflexion der Führungskräfte und zugleich die Fähigkeit der Beschäftigten zur offenen Kommunikation.

Nutzen Sie bewährte Instrumente aus der Praxis!

Die INQA-Publikation „Verwaltung der Zukunft - Praxisreport mit Beispielen für eine moderne Personalpolitik“ ist eine Handlungshilfe mit zahlreichen Erläuterungen und Tipps für eine moderne Personalpolitik in Verwaltungen und vielen weiteren Instrumenten aus der Praxis. Entlang der zentralen personalpolitischen Handlungsfelder – Führung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit sowie Wissen & Kompetenz – erhalten Verantwortliche aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie Expert*innen aus den Bereichen Personal und Organisation hilfreiche Einblicke, wie gute Arbeit in den Verwaltungen aussehen kann. Vervollständigt wird der Praxisreport durch Experteninterviews sowie durch eine Sammlung von weiterführenden Informationen und Kontakten. Die komprimierte Darstellung von Trends, Anregungen und erfolgreichen Praxisbeispielen aus Kommunen, Landes- und Bundesbehörden ist einmalig.

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